suche
suchen
schließen

Gustav Mahler am Attersee 

Mahler war ein Wanderer im doppelten Sinne: Als begeisterter Erkunder der Natur sowie als Ewig-Suchender nach einer geistigen Heimat. Aus seiner böhmischen, österreichischen, deutschen und jüdischen Identität heraus griff der Komponist nach der expressiven Kraft der Musik, um diesem gespaltenen Selbst Ausdruck zu verleihen. Über diese Unruhe hinweg suchte er Trost in einer höheren Sphäre: in der Natur beim Schwimmen, Radeln und Wandern. So versuchte Mahler auch in seinen Werken unseren bescheidenen Platz in der Endlosigkeit um uns herum darzustellen.

Mahler kam zum ersten Mal nach Steinbach am Attersee im Sommer 1893. Die atemberaubende Gegend wirkte Wunder auf Mahlers Kreativität. Im Laufe von vier Sommern (bis 1896) vollendete er hier in seinem eigens erbauten Komponierhäuschen ein halbes Dutzend Lieder und zwei enorme Symphonien (2. und 3.).

 

Künstlerisches Sujet des Mahler Festivals 2026, mit Gustav Mahler im Vordergrund und blau-goldenen Verzierungen.
10. GUSTAV MAHLER FESTIVAL
Steinbach am Attersee
© Regina Schachl

Zum 10. Jubiläum des Steinbacher Gustav Mahler Festivals und 130 Jahre nach der Vollendung von Mahlers Dritter Symphonie widmet sich das Festival 2026 in einer erweiterten Festwoche ganz dem Klangkosmos des Komponisten – in vielfältigen Perspektiven auf Natur, Mensch und Musik.
Auf dem Programm stehen Konzerte, eine thematische Naturexkursion zur Dritten Symphonie, eine nächtliche Bootsfahrt, Naturerlebnisse, eine Vortragsreihe, eine Filmvorführung, Ausstellungen, Führungen und Podiumsdiskussionen.

Den Höhepunkt der Festwoche bildet die Aufführung der Dritten Symphonie durch das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Chefdirigent Markus Poschner am 28. Juni 2026 in der Steinbach-Halle – nur wenige Meter von jenem Ort entfernt, an dem Mahler sein Meisterwerk komponierte.
 

Weitere Mitwirkende 2026 werden unter anderem:
Miriam Kutrowatz, Sopran
Eduard Kutrowatz, Klavier
Jason Starr, Filmemacher
John Warner mit Orchestra for the Earth (GB), Kammerorchester
Ensemble Liaison (Australien), Trio: Klarinette, Cello, Klavier
Thomas Hampson, Mahler Experte
Joseph Horowitz, Kulturhistoriker und Autor

Weitere Details und das genaue Programm werden so bald wie möglich unter www.mahler-steinbach.at

Künstlerisches Sujet für das Bruckner Orchester Konzert am 28.6.2025 in Steinbach am Attersee im Rahmen des Gustav Mahler Festivals
GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 3
Sonntag, 28.06.2026 um 18:00 Uhr
© Regina Schachl

Dieses Konzert ist Teil des 10. Gustav Mahler Festivals in Steinbach am Attersee: Die 3. Symphonie

Ein Konzert der Superlative in Steinbach am Attersee: MAHLER Symphonie Nr. 3 d-Moll - mit dem Bruckner Orchester Linz und Chefdirigent Markus Poschner, live am Ort des Schaffens.

Am 28. Juni 2026 wird die idyllische Kulisse von Steinbach am Attersee zur Bühne eines musikalischen Ereignisses von außergewöhnlicher kultureller Bedeutung:
Es erwartet uns ein Konzert der Extraklasse mit dem Bruckner Orchester Linz, einem der führenden Klangkörper Mitteleuropas, unter der herausragenden Leitung von Chefdirigent Markus Poschner.
 
130 Jahre nach ihrer Entstehung erklingt Gustav Mahlers 3. Symphonie, die hier in dem kleinen "Komponierhäuschen" am Seeufer entstand und heute zu den monumentalsten und visionärsten Werken der Musikgeschichte zählt, erstmals am Ort Ihrer Entstehung.

Tickets online erhältlich

Im Vordergrund Gustav Mahler und dahinter die Kirche von Steinbach a. A. und das Höllengebirge
Gustav Mahler
1860-1911
© Foto: Gustav Mahler Festival Steinbach am Attersee

Biografie Gustav Mahler (1860-1911)

Gustav Mahler wurde im Juli 1860 als Kind jüdischer Eltern in Kalischt, heutige Tschechische Republik, geboren. Als zweitältestes von insgesamt 14 Kindern verbrachte er seine Jugendjahre überwiegend in der mährischen Stadt Iglau.

Mahler war hochbegabt: Mit sechs Jahren gab er bereits Musikunterricht und mit 15 ging er ans Konservatorium nach Wien. Gerade einmal 20, begann er eine beispiellose Karriere als Dirigent und Operndirektor. Über Laibach, Kassel, Prag, Leipzig, Budapest und Hamburg führte ihn sein Weg schließlich nach Wien an die Hofoper, die heutige Staatsoper.

Während seiner Wiener Jahre 1897-1907 war Gustav Mahler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Im bis dahin traditionellen Opernbetrieb leitete er bahnbrechende Reformen ein: Er räumte auf mit antiquierten Bühnendekorationen und starr posierenden Sängern. Er fügte Bühnenbild, Handlung und Musik zu einem dramatischen Ganzen zusammen; seine Neuerungen waren der Beginn der modernen Operninszenierung.

In Wien erfüllten sich aber auch Mahlers private Sehnsüchte. Er ließ sich taufen und konvertierte zum Katholizismus, auch aus Furcht vor antisemitischen Hindernissen. Im März 1902 heiratete er Alma Schindler, die er leidenschaftlich verehrte. Sie war von Mahler als Persönlichkeit und Dirigent fasziniert. Obwohl Alma selbst Künstlerin war und im Umfeld von Gustav Klimt und Max Klinger aufgewachsen war, bestand Mahler darauf, dass Alma sich nur mehr ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter widmete. Mit den beiden Töchtern Maria Anna (*1902) und Anna Justine (*1904) verbrachte das Ehepaar die Sommermonate gemeinsam. Mahler war während dieser Zeit aber so in seine Kompositionen vertieft, dass sie nur selten etwas gemeinsam unternahmen. Auch der tragische Tod der älteren Tochter im Jahr 1907 verstärkte die Bindung zwischen Gustav und Alma Mahler nicht.

1908 wechselte Mahler an die Metropolitan Opera in New York, kehrte aber 1911 nach Wien zurück, wo er am 18. Mai desselben Jahres starb. Alma Mahler spielte später als Gastgeberin eines Künstlersalons eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft, heiratete den Architekten Walter Gropius und später den Dichter Franz Werfel, ließ sich jedoch bis ans Lebensende als „Witwe Gustav Mahlers“ feiern.

Gustav Mahler am Attersee

Gustav Mahler liebte den Urlaub am Attersee und residierte in den Sommermonaten der Jahre 1893 bis 1896 im Gasthof zum Höllengebirge in Steinbach am Attersee.

Die atemberaubende Gegend wirkte Wunder auf Mahlers Kreativität; im Laufe von vier Sommern schuf er hier ein halbes Dutzend Lieder und zwei enorme Sinfonien. Um noch näher an die Natur heranzukommen und in Ruhe arbeiten zu können, ließ der Komponist ein Häuschen auf der Wiese am Seeufer bauen.Dieses gibt es noch immer und es hat sich zu einem bedeutenden Anziehungsort für Mahler-Liebhaber rund um die Welt entwickelt.

Gustav Mahler Komponierhäuschen Steinbach am Attersee
Komponierhäuschen
Steinbach am Attersee
© Georg Föttinger