Suche
Suchen
Schließen

Interview über Kooperationen und Synergien im Tourismus

NABASTE 2023

Angelina Eggl, Geschäftsführerin beim Tourismusverband der Region Attersee-Attergau, über die Chancen von Kooperationen und Synergien für die Region. Nachzulesen im NABASTE Magazin 2023.

 

Die Region Attersee-Attergau verändert sich. Betriebe stehen vor vielen Chancen und Herausforderungen. Die Gastronom:innen und Hotelbetreiber:innen müssen in vielen Bereichen umdenken und neue Wege beschreiten. Wir wollten von Angelina Eggl wissen, wie der Status Quo in der Region ist, welche Rolle der Tourismusverband einnehmen kann und welche Strategien und Entwicklungen sie für die kommenden Jahre sieht.

 

Frau Eggl, zur Information für unsere Leser:innen was ist bzw. tut der Tourismusverband Attersee-Attergau?

Ganz allgemein formuliert sind mein Team und ich für die Vermarktung der Tourismus Destination Attersee-Attergau sowohl auch für die Betreuung der Betriebe (Gastronomie und Hotellerie) der Region Attersee-Attergau zuständig. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir mit unseren E-Coaches bei der Angebotsentwicklung, der Online-Positionierung, dem Gästeservice, der Mitarbeitersuche sowie bei diversen Marketingtätigkeiten und Veranstaltungen. Die Hochsaison zu entzerren heißt, die Vor und Nachsaison zu promoten, um damit mehr Nächtigungen in den Monaten April bis Juni, und September bis Oktober zu erreichen.

© Foto: TVB Attersee-Attergau, Moritz Ablinger: Höllengebirge
Blick über Attersee auf das Höllengebirge

Was waren in letzter Zeit die größten Herausforderungen für die Region bzw. deren Betriebe?


Wir sind wie viele andere Branchen vom Mangel an Mitarbeiter:innen in Hotellerie und Gastronomie betroffen. Gemeinsam mit den hiesigen Betrieben setzen wir stark auf Mitarbeiter:innenbindung, unter anderem auch durch die Positionierung der Region Attersee-Attergau als attraktiven Lebensraum. Zur Verstärkung haben wir auf unserer Website ein eigenes Jobportal aufgebaut, wo aktuelle Jobangebote aus der Region aufgelistet sind.

Sie sprechen hier das Kernthema (Miteinander<->Gegeneinander) der heurigen Nabaste Ausgabe an. “Gemeinsam mit den Betrieben…” Was bedeutet für Sie persönlich „Miteinander“?


Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Respekt und gemeinsam definierten Zielen!

Wie funktioniert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Betriebe aus Gastronomie und Tourismus in der Region Attersee-Attergau?


Sehr gut! Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt die Kommunikation. Wir sind vor Ort in den Betrieben, informieren auf verschiedensten Kanälen und haben immer ein offenes Ohr für unsere Partner:innen aus dem Tourismus.

Inwiefern hat sich die Region in den letzten Jahren entwickelt? Ist ein „Miteinander“ statt „Gegeneinander“ sichtbarer geworden?

Ein Miteinander hat es immer schon gegeben! Uns ist und war es stets wichtig, die Chancen und das Positive daran sichtbar zu machen, und so dieses ‚Miteinander‘ zu stärken. Gemeinsam ist uns das sehr gut gelungen.

Welche Vorteile ergeben sich für Betriebe durch Kooperationen?

 


Tourismusregionen, die dies seit Jahren erfolgreich praktizieren, beweisen den Mehrwert der Zusammenarbeit, zum Beispiel in Form effizienterer Ressourcennutzung, stärkerem Außenauftritt und gesteigerter Resonanz beim Zielpublikum.
Angelina Eggl

Welche Synergien konnten bisher geschaffen und genutzt werden?

Da gibt es zahlreiche Beispiele. Die „Attersee 7“-Betriebe, Hoteliers aus der Region, bewerben gemeinsam ihre Hotels. Das halten auch die „Kulinarium“-Wirte so, inklusive gemeinsamen Gutscheinverkaufs. Die „Taste the Lake“-Betriebe sind gemeinsam auf Social Media sehr aktiv. Und auch in anderen Bereichen funktionieren Synergien sehr gut: So können etwa die Gastronomiebetriebe am See fangfrischen Fisch anbieten – nicht aus der Intensivzucht, sondern frisch von der Fischerei aus dem Attersee geholt. Ein Privatzimmervermieter baut seinen Betrieb um, damit seine Tauchsportgäste Raum für die nassen Tauchanzüge haben und kooperiert mit dem Tauchkompetenzzentrum – da gibt es noch viele andere Beispiele!

 

© Foto: TVB Attersee-Attergau, Moritz Ablinger: Attersee am Attersee
Ortsaufnahme Attersee am Attersee und Segelboote am blauen Attersee

Was waren die wichtigsten Erkenntnisse?
An welchen Stellen sehen Sie noch Entwicklungsbedarf?

Unser Learning: dass wir gemeinsam IMMER stärker sind! Das haben wir im Zuge der Fusion der Regionen Attersee und Attergau bewiesen, bei gemeinsamen Aktionen mit den Betrieben erlebt, und wir praktizieren es laufend. Aber natürlich ist immer Luft nach oben und das macht es auch spannend. Wir haben noch viel vor – GEMEINSAM!

Was wünschen Sie sich für zukünftige Kooperationen von Betrieben und Gastronomie? Und wo sehen Sie die Region in 10 Jahren?

Dass die Betriebe noch besser erkennen, wie sie durch Nutzen von Synergien stärker am Markt agieren können: Die Herausforderung des einen ist möglicherweise die Stärke eines anderen. Wenn wir das klar und ehrlich sehen, ist das schon eine sehr gute Basis für eine funktionierende Zusammenarbeit. Das Ziel ist ganz klar, die Nr.1-Region in Österreich zu werden: federführend in den Bereichen Miteinander, Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung – mein Team und ich arbeiten gemeinsam jeden Tag daran!

 

Welche Events stehen heuer in der Region an, die ganz im Zeichen von Kooperation stehen?


Zum Beispiel das Kulinarik Event im Frühjahr „Salz in der Suppe“ mit über 100 teilnehmenden Gastronomiebetrieben im Salzkammergut, später im Jahr der Genussherbst. Ein Schwerpunkt liegt heuer auf Kulturveranstaltungen und es gibt auch Kooperationen mit den beiden Golfplätzen in der Region. Ebenfalls für den autofreien Radtag und zahlreichen weiteren Sportevents haben wir heuer wieder an Kooperationen gearbeitet.

Interview ohne Worte

Wie funktioniert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Betriebe aus Gastronomie und Tourismus in der Region?

Wie reagierst du, wenn jemand kurzfristig im Hochsommer ein Zimmer sucht?

Was macht deinen Arbeitsplatz so besonders?