Kathrein tanec

Kathrein stellt den Tanz ein

Wenn Ende November die Tage kürzer werden, rückt in vielen Dörfern ein besonderes Fest in den Mittelpunkt: der Kathrein-Tanz. Schon seit Jahrhunderten ist er ein Höhepunkt im bäuerlichen Jahreslauf. Seinen Namen verdankt er der Heiligen Katharina von Alexandrien, deren Gedenktag am 25. November gefeiert wird. In alter Zeit hieß es: „Kathrein stellt den Tanz ein.“ – denn nach diesem Tag begann die Advents- und Fastenzeit, in der auf Musik und Tanz verzichtet wurde.

Gerade deshalb wurde der Kathrein-Tanz zu einem besonderen Ereignis: Es war der letzte große Ball des Jahres, und die Menschen nutzten die Gelegenheit, noch einmal ausgelassen zu feiern. Schon im 17. und 18. Jahrhundert berichten Chronisten von solchen Festen in Wirtshäusern und Stadeln, bei denen die Jugend in ihren schönsten Trachten erschien und Bauernmusikanten zum Tanz aufspielten. Getanzt wurde alles, was die Region zu bieten hatte – vom Walzer über die Polka bis hin zum Boarischen.

Bis heute hat sich dieser Brauch gehalten. Wenn in den Stuben die Harmonika erklingt, Paare über den Tanzboden wirbeln und das ganze Dorf zusammenkommt, dann spürt man die Verbindung zwischen Geschichte, Tradition und Lebensfreude. Der Kathrein-Tanz ist somit nicht nur ein fröhliches Volksfest, sondern auch ein lebendiges Stück Kultur, das Generationen verbindet.